MEDIKAMENTE, WIRKSTOFFE

EINE INITIATIVE VON AMGEN UND DER ÖSTERREICHISCHEN ATHEROSKLEROSEGESELLSCHAFT

Medikamentöse Therapien:Wenn Sport und
Ernährungsumstellung
nicht reichen

Therapien

Wenn Sport und Ernährung alleine nicht den gewünschten Erfolg bringen, ist das kein Grund zur Besorgnis.
Wenn trotz gesunder Ernährung und regelmäßiger Bewegung ein sehr hoher Cholesterinspiegel festgestellt wird, kann unter ärztlicher Aufsicht eine medikamentöse Therapie begonnen werden. Je nach Höhe der Werte bzw. Gefährdung der Betroffenen können folgende Therapieansätze angewendet werden.
STATINE
Statine blockieren ein Enzym im menschlichen Körper, das Cholesterin herstellt und hemmen so die körpereigene Produktion von Cholesterin. Der LDL-Cholesterin-Wert im Blut sinkt.
BEMPEDOINSÄURE
Bempedoinsäure hemmt ebenfalls ein Enzym, das ACL. Dadurch wird die Produktion von LDL-Cholesterin in der Leber gehemmt und das LDL-Cholesterin im Blut gesenkt.
Im Gegensatz zu Statinen verursacht es kaum Muskelschmerzen. Sie ist daher eine mögliche Alternative zu den Statinen. Bempedoinsäure wird in Form von Tabletten eingenommen. Sie kann als Einzelwirkstoff oder in Kombination mit Ezetimib angewendet werden.
EZETIMIB
Ezetimib hemmt die Aufnahme von Cholesterin aus der Nahrung im Darm und senkt so die LDL-Cholesterin-Werte im Blut.
WIRKSTOFFE GEGEN DAS ENZYM PCSK9
Rezeptoren an den Leberzellen können LDL-Cholesterin aus dem Blut aufnehmen. Unter Beteiligung des Enzyms PCSK9 werden diese Rezeptoren jedoch abgebaut. Medikamente, die die Wirkung von PCSK9 hemmen, sorgen dafür, dass die Rezeptoren weiter LDL-Cholesterin binden können und somit der LDL-Cholesterin-Spiegel im Blut sinkt:
EVOLOCUMAB, ALIROCUMAB
Evolocumab und Alirocumab sind PCSK9-Antikörper, also Medikamente, die die Wirkung des Enzyms PCSK9 hemmen. Sie können die LDL-Cholesterinwerte auf diese Weise stark senken. Sie werden dann verschrieben, wenn sehr hohe Cholesterinwerte durch Statine in Kombination mit Ezetimib nicht genug gesenkt werden können oder wenn Statine nicht vertragen werden. Sie werden subkutan, also unter die Haut, injiziert.
INCLISIRAN
Inclisiran reduziert die Bildung des Enzyms PCSK9 durch gezielte Wechselwirkung mit der RNA (genetisches Material in Körperzellen). Dadurch, dass weniger PCSK9 produziert wird, können die Leberzellen über ihre Rezeptoren mehr LDL-Cholesterin binden und das LDL-Cholesterin im Blut gesenkt werden. Auch Inclisiran wird subkutan gespritzt.